So ihr Lieben, jetzt habt ihr ewig lang nichts von mir gehört, ich hatte schon ein richtig schlechtes Gewissen. Aber erst ist nicht viel passiert und zuletzt hatte ich echt keine Zeit zum Schreiben…. von anderen Hobbies wollen wir erst gar nicht reden. Aber nun mal von Anfang an und ein Versuch die letzten Wochen zu beschreiben.
Nach meiner Rückkehr aus Griechenland im Februar, war ich ja erst nochmal zwei Wochen in München in meiner (ehemaligen) Wohnung. Geplant war eigentlich eine Woche, aber ich bin mit dem Schränke ausleeren, Sachen sortieren, verschenken, wegbringen usw. nicht so schnell voran gekommen, wie erhofft und geplant. Und leider bin ich noch immer nicht fertig, so dass ich über Ostern nochmal ein paar Tage nach München muss. Aber dazu später mehr.
Zum Glück fällt mir das Loslassen von Gegenständen leicht, nur Wegwerfen mag ich nicht so sehr. Also habe ich die (für mich) eher wertvollen Sachen wie Sammelfiguren, Lieblings-CDs, Lieblings-Bücher an Freunde verschenkt bzw verkauft. Manches habe ich in die Facebook-Gruppe ‚München verschenkt‘ gestellt, ganz viel in das Gebrauchtwaren-Kaufhaus gebracht und viele Büchertauschboxen in bayerischen Städten befüllt. Ein paar ausgewählte CDs, DVDs habe ich behalten, Bücher nur ganz wenige und damit habe mir tatsächlich eine kleine Bibliothek im Dino eingerichtet ?. Insgesamt 4 große durchsichtige Kisten habe ich für Sachen angeschafft, die ich behalten, aber nicht mitnehmen möchte (und kann). Die bleiben erstmal in der Wohnung, wo ich vorerst ein kleines Zimmer behalten werde – zumindest solange mein Sohn dort dort noch lebt. Da sind hauptsächlich Fotos, Scrapbooks, kleinere Erinnerungen aus 50 Jahren drin, wenige Sachen von denen ich mich noch nicht trennen will. Was noch offen ist, ist mein ganzes Künstler-Zeug und meine Künstler-Bücher, der Teil folgt zu Ostern. Wer also Interesse hat, kann sich gerne schon mal bei mir melden, ich erzähle dann, was ich im Detail abzugeben habe. Das Meiste wird jedenfalls verschenkt.
Tja, auf jeden Fall war dann irgendwann der Tag da, als ich München trotz nicht ganz fertig ausgeräumtem Zimmer verlassen habe. Zuerst ging es nach Regensburg, zu meinem Schatz. Eigentlich wollte ich dann an den Steinberger See fahren, wo ich letzten Sommer immer wieder mal sehr schön stand. Aber leider musste ich erfahren, dass der Platz erst Ende März wieder öffnet. Schade, denn es ist preislich überschaubar dort und wunderschön auf der Wiese neben dem See. Mich erinnert der Platz immer an die Zeit in Schweden…. zumindest optisch ?
Die weitere Suche bei Park4Night ergab dann einen Stellplatz ca. 40 km westlich von Regensburg, genauer gesagt in Riedenburg. Und der erwies sich dann als Glücksfall: direkt am Wasser (Main-Donau-Kanal), wenig frequentiert, Laufnähe zum Ortskern, Strom für 2€ pro 16h und ansonsten jetzt im Winter kostenlos. Billiger kann man nicht stehen und trotzdem Versorgung haben. Den Strom brauche ich vor allem im Winter doch noch, denn Heizung plus Laptop plus Handy, Licht etc. benötigt doch einiges an Strom, selbst mit voller Batterie geht das nur wenige Tage gut. Aber so war es perfekt und ich blieb ganze zwei Wochen dort. Tagsüber war ich alleine und habe (sehr viel) gearbeitet, abends kam Rainer nach Ladenschluss zu mir. Es war ein fast normaler Alltag – nur eben auf kleinstem Raum. An Rainers freien Tagen besuchten wir Freunde oder Messen und gönnten uns auch mal einen Tag in der Therme.
Als dann der Zeitpunkt von Rainers letztem Arbeitstag näher rückte, musste ich aus beruflichen Gründen nochmal für 3 Tage nach München. Das wird mir vielleicht immer wieder mal passieren, hoffentlich jedoch nicht allzu oft. Vorher gingen wir aber noch ein letztes Mal abends in Regensburg aus, auf ein Konzert einer ortsansässigen Band zu dem auch viele Freunde kamen und so kam erstmals auch ein kleines bisschen Wehmut auf. Gerade mein geliebtes Regensburg werde ich bestimmt vermissen und auch viele Freunde dort. Aber zumindest einen Teil der Menschen werde ich Ende April bereits wiedersehen, das war dann doch ein kleiner Trost.
In München hatte ich noch Gelegenheit zu einem Besuch, bei meiner Wohnmobil-Werkstatt, die mir zum einen mein Problem mit der Batterie-Ladeanzeige aufklärten, denn es war wirklich nur ein Anzeige-Problem. Wenn ich glaubte, ich hätte nur 70 A hatte ich Wirklichkeit doch eben die vollen 155 A. Ein Problem weniger 🙂 Und für das nächste Problem, machten wir einen Termin für den Tag nach Ostermontag aus: da geht Dino wieder in die Werkstatt und bekommt einen komplett nagelneue 200 W Solaranlage. Ich bin soooo aufgeregt und freue mich riesig. Auch wenn das bedeutet, dass ich Ostern wieder nach München zurück muss. Egal, dann habe ich Strom!!!
Genau in dieser Phase erreichte uns dann die Nachricht vom überraschenden Tod einer Freundin, eine Frau, die das Leben geliebt und genossen hat, die ständig unterwegs war und nichts ausgelassen hat. Und dann von Jetzt auf Gleich viele geschockte Menschen zurücklassen musste, um den nächsten Schritt alleine zu gehen.
Es war sicher kein Zufall, dass die Trauerfeier zum für mich einzig möglichen Termin stattfand. Dino war gepackt und startbereit und bevor es Richtung Frankfurt ging, machten wir den schwierigen Abstecher nach Dachau. Ein letztes Zusammenkommen von vielen Freunden aus der süddeutschen Mittelalter-Szene. Das sind dann diese Momente, die mir immer sagen, dass ich auf dem richtigen Weg bin, dass ich richtig handle, wenn ich meinen Träumen nachjage und mutig meinen Weg gehe. Wir wissen eben nicht wann der letzte Sonnenuntergang für uns geplant ist.
Und da wo ein Freund einst war
‚Ewigkeit‘, Unzucht
Ist nur große Leere da
Und wir glaubten wir haben Zeit
Doch Zeit hat nur die Ewigkeit
In dieser Stimmung und in tiefen Gedanken machten wir uns dann am 14. März 2019 auf den Weg in unsere gemeinsame Zukunft.
Doch das ist eine neue Geschichte, die ich euch in den nächsten Tagen weiter erzählen werde.
Comment
Sehr schön und lebendig geschrieben. Ich sah Dich förmlich vor dem geistigen Auge….
Liebe Grüße von Erwin.