Da ich ja nicht Urlaub mache, sondern auch hier in südlicheren Gefilden mein Geld verdienen muss, habe ich mir im Vorfeld natürlich oft Gedanken gemacht, wo würden wohl meine Probleme liegen, was würde sich als schwierig herausstellen…?
In Deutschland würde ich ganz klar sagen: die Internet-Verbindungen. Ich bin absolut auf gutes Internet angewiesen und kenne das miese Netz in der Heimat. Worauf ich nicht gefasst war, das Internet ist hier in Griechenland (so wie auch vorher in Italien) einfach nur spitzenmäßig, damit hätte ich nie gerechnet. Egal wo ich stehe, ob mitten in den Bergen zwischen 2 Städten oder an abgelegenen Stränden, wo nur eine (jetzt im Winter verlassene) Taverne und ein paar Fischerboote liegen, überall gibt es hier perfektes 4G Netz. Also der Punkt war schon mal vom Tisch.
Tja, es ist tatsächlich der Strom, der mir noch immer Kopfzerbrechen bereitet und auf eine Dauerlösung wartet. Durch ein ständig laufendes Notebook und in den Abendstunden laufende Heizung, ist der Bedarf leider auch nicht ganz so niedrig wie im Sommer-Urlaub. Und was es hier leider nicht gibt, sind günstige Stellplätze mit Stromsäulen. Es gibt zwar den einen oder anderen Campingplatz, der auch jetzt im Winter geöffnet hat, aber der Bedarf an überwinternden Bundesbürgern ist erstmal gedeckt und günstig sind diese Plätze auch nicht.
Also auf den selber produzierten Strom zurückgreifen. Solar? Läuft bei mir leider (noch) nicht richtig (Klärung wurde auf den Frühling verlegt) und außerdem jetzt im Winter mit niedrig stehender Sonne vermutlich nicht sonderlich ergiebig. Und Fahren? Finde ich auch blöd Diesel zu verfahren nur um die Batterie aufzuladen. Ne….
Jetzt ist mir mein Kfz-Ladestecker fürs Notebook auch noch kaputt gegangen, was die Arbeitssituation noch verschärft. In Deutschland hätte ich jetzt bei Amazon mit Sameday-Lieferung bestellt, tja, hier nicht so leicht. Also hatte ich geplant ein paar Tage früher nach Athen zu fahren, in einer solchen Metropole wird man ja wohl irgendwo/irgendwie an einen Ersatz rankommen. Ich mache mich also heute in der früh auf den Weg um die ca. 130km Strecke zu starten, als ich noch im gleichen Dorf eine Abbiegung versäume und plötzlich am wunderschönen Hafen stehe. Blauer Himmel, warme Sonne, Meer und Schiffe…. eine Kombination der ich nicht widerstehen kann. Also erst nochmal stehen bleiben, frühstücken, Dorf erkunden, beim Bäcker frisches Brot kaufen, hach es war fast wie früher. Momente, die einem der Zufall schenkt und die mir wieder den Sinn und Grund meiner ganzen Unternehmung zeigen.
Tja, und das Beste: auf dem Weg zum Bäcker komme ich an einem kleinem Computerladen vorbei. Ich dachte, ich sehe schlecht, damit hätte ich hier nicht gerechnet. Der Besitzer vom Laden meinte dann, nein reparieren kann man den Stecker nicht, aber ich kann einen neuen bestellen, dauert ca 2 Tage. Warum also nach Athen und mir das Gewusel dort antun, wenn ich auch hier in diesem beschaulichen kleinen Hafenstädtchen warten kann.
War es jetzt wirklich Zufall? Oder hat das Schicksal mich heute hier in den Hafen geführt anstatt direkt auf die Fernstraße nach Athen….? Ich weiß es nicht, aber es beweist mir nur wieder, mit Vertrauen lösen sich alle Probleme irgendwann (fast) von alleine.
Zwar ist mein generelles Stromproblem damit noch nicht behoben, aber vielleicht ist da ja jemand dort draußen, der sich genug mit Solarpanels auskennt und mir im Frühling mit seiner Kompetenz und Rat und Tat zur Seite stehen möchte… ich vertraue einfach mal darauf 🙂
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