Mitte März haben wir also den Süden Deutschlands verlassen um uns in Richtung Berlin zu bewegen. Erstes Ziel war zunächst jedoch Würzburg, wo ich eine Freundin traf, die vor einigen Monaten einen süßen Jungen geboren hatte und so schloss sich symbolisch der Kreis aus Leben und Tod.
Bei einem kurzen Abstecher in das Wertheim Village war ich froh darüber, dass mir Konsum, Kommerz, Dinge etc. immer weniger wichtig sind und ich konnte innerlich nur lächeln beim Anblick der vielen Reichen und Schönen, die mit vollen Tüten aus den Gucci, Boss und Prada-Shops strömten. Möge es sie glücklich machen (was ich allerdings schwer bezweifel).
Abends stand dann ein ganz besonderes Konzert an, das mich auf jeden Fall glücklich machte: Die SMELTZ hatte ihren ersten Auftritt in einem kleinen Club in der Frankfurter Innenstadt und ich durfte mit Fotoapparat bewaffnet dabei sein. Hinter der Smeltz steckt Marcus Testory, den vielleicht einige durch ‚Die Kammer‘ bereits kennen. Ich hatte die Freude Ende letzten Jahres deren Webseite zu bauen und jetzt eben auch live zu erleben. Fazit: es macht super Laune trotz der manchmal eher nachdenklichen Texte.
Nach dem Konzert war ich wie so oft aufgedreht und fit und so nutzte ich die Gelegenheit noch etwas Strecke zu machen, da wir ja bis zum kommenden Abend in Berlin sein wollten. Zwei Stunden ging es noch gut, dann machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz. Ein Freibad irgendwo bei Weimar sollte eine ruhige abgelegene Wiese besitzen die dem Bad im Sommer als Parkfläche dient. Und wieder durfte ich etwas lernen: wenn es vollkommen dunkel ist (nein, Mond zählt nicht als Beleuchtungsquelle), bleibe auf asphaltierten Plätzen und meide vom Winterregen aufgeweichte Wiesen. Tja, ihr wisst was ich meine? Die Nacht lagen wir also schief, im Dunkeln war nichts mehr daran zu ändern. Von gutem Schlaf war auch nicht die Rede, zu groß war die Sorge, wie wir aus dieser Situation wieder rauskommen würden. Doch beim Aufwachen gegen halb acht hörte ich von Weitem eine Maschine, ein Bulldozer, Trecker oder irgendetwas, was nach schwerem Gerät klang. Rainer hat sich dann auf die Suche begeben und kam nach 30 Minuten mit der guten nachricht zurück, dass Hilfe im Anmarsch ist. Und so kam es, dass wir noch vor 9:00 Uhr wieder zurück auf der Strasse waren.
Was für ein Glück, denn am Abend mussten wir ja zu unserem nächsten Höhepunkt pünktlich in Berlin sein. Die Strassen waren aber frei und das Wetter inzwischen trocken, so dass wir gemütlich und ohne weitere Zwischenfälle an unserem Ziel ankamen. Wir fanden einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe der Kirche und konnten uns so auf den Abend mit Solstafir einstimmen. Während Rainer sich um gute Plätze kümmerte, sichtete ich noch die Fotos vom Vorabend und kam etwas später nach.
Was Solstafir dann in einer gigantisch fantastischen Umgebung ablieferten, lässt sich mit Worten kaum beschreiben, aber auch mit Bilden nur teilweise. Es war der Gesamteindruck aus allen Sinnen, der das Maximum aus Musik, Location, Licht herausholte. Unglaublich beeindruckend <3
Nach dem Konzert fuhren wir auf einen netten Parkplatz an einer Kleingartenanlage nähe der Messe, wo wir dann auch ein paar Nächte stehen blieben. Es ist ruhig dort, es gibt viel Platz, die S-Bahn ist in Laufnähe und für mich gibt es zum Arbeiten gutes Netz. Also arbeite ich mal wieder tagsüber und oft auch Nachts während Rainer die Lost Places Berlins unsicher macht.
Diese ersten Tage in Berlin waren insgesamt sehr ruhig und eher durch Alltag geprägt, als durch dicke Aktivitäten. Einen Tag fuhren wir am Nachmittag zu Karls Erbeerhof raus, um uns mal wieder mit der weltbesten Marmelade einzudecken und blieben auch gleich über Nacht draußen am Stadtrand. Und ein paar weitere Tage später ging es zu einen Vortrag von und mit Mark Benecke ins Huxleys. Die Zitadelle Spandau wurde von uns besucht anschließend die nette Innenstadt Spandaus, das wie eine Kleinstadt ihr eigenes Zentrum besitzt.
Für den 22. März entschieden wir uns dann spontan zu einem Tagesausflug zur Leipziger Buchmesse. Schon lange wollte ich mal auf eine Buchmesse gehen und so bot sich Leipzig jetzt förmlich an mit einer Entfernung von ’nur‘ 180 km. Also ging es am Abend nach dem Benecke Vortrag noch auf die Autobahn, so dass wir irgendwann kurz vor 3:00 Uhr an der Messe ankamen. Dort parkten wir frech direkt auf dem Messe-Parkplatz, so dass wir in der Früh keine Fahrt mehr hatten. Zwar mussten wir am Morgen trotzdem die Parkgebühr entrichten, aber lediglich die für einen Pkw (8€). Selbst, dass wir versehentlich auf dem VIP Parkplatz gelandet waren, hat am Ende nicht gestört – im Gegenteil: der Parkplatz-Verantwortliche war glücklich, dass er durch das lange Wohnmobil eine Absperrung weniger benötigte. Also win-win 🙂 Insgesamt muss ich sagen, dass die Messe Leipzig sehr schön und sehr entspannt in Allem ist. Alles funktioniert problemlos, alle sind nett und wirken gut eingespielt.
Über die Buchmesse selber kann ich auch nur Positives berichten, es hat Spaß gemacht sich durch die Hallen treiben zu lassen, bei der einen oder anderen Lesung zuzuhören (Bela B 😀 ), an einem kleinen Workshop teilzunehmen, eine bekannte Münchner Buchautorin an ihrem Stand zu begrüßen und noch vieles mehr. Ja, und dann war da ja auch noch die Manga-Comic-Convention, die parallel in Halle 1 lief und mit dem gleichen Ticket besucht werden konnte. Was für ein Treiben…. soooo toll, so viel Kreativität, so viel tolle Cosplays, Künstler, aber auch sehr viel Kommerz. An einem Stand mit Washis und Stickern stand ich sehr lange, aber ich konnte der Versuchung widerstehen und trotz meiner ‚Washi-Kauf-Sucht‘ nichts zu kaufen 😀
Nur leider reicht ein Tag nicht für beide Messen mit insgesamt 5 Hallen. Eine ganze und eine halbe Halle haben wir leider nicht mehr geschafft, als man uns pünktlich um 18:00 Uhr an das Ende des Messetages hinwies. Nächstes Mal werden 2 Tage eingeplant, das steht zumindest schon mal fest. Eine kleine Abschluss-Veranstaltung gab es noch im Eingangsbereich, dort wurde die aktuelle Ausgabe der TV-Sendung ‚Aspekte‘ aufgezeichnet, also blieben wir noch eine Weile dort und hörten zu. Völlig unerwartet bekamen wir dann noch ein kleines Konzert von Tom Walker, der dort als Gast auftrat. Unverhofft kommt eben doch oft und auch wenn seine Musik ‚Mainstream‘ ist, so klang es doch gut. Mit einem herrlichen Sonnenuntergang in den schönsten Farben, verabschiedete sich dann Leipzig von einem rundum gelungene Messetag und wir machten uns auf den Rückweg nach Berlin.
Dort angekommen stellten wir den Dino wieder mal auf einem Messe-Parkplatz ab, denn an den nächsten 2 Tagen stand dort für mich eine weitere Convention an: die Walker Stalker. Das 2-Tages-Ticket war mein erstes Geburtstagsgeschenk von meinem Schatz, der mir damit eine Riesen Freude gemacht hatte, sollte ich doch neben vielen lieb gewonnenen Figuren aus The Walking Dead auch 4 Schauspieler aus Game of Thrones sehen können, u.a. Kit Harrington. Ich kann noch so alt werden, im Herzen bleibe ich Fan-Girl, wenn es um Filme oder Serien geht, die ich liebe.
Einen ausführlichen Bericht der Convention lest ihr dann in den nächsten Tagen an dieser Stelle.
Am Sonntag Abend ging es dann noch raus aus Berlin. Nach 3 Tagen Parken auf Messe-Parkplätzen war mir eher nach Ruhe und ländlicher Beschaulichkeit. So entschieden wir uns für einen kleinen Campingplatz 10 km westlich von Potsdam, direkt an der Havel gelegen und mit Blick aufs Wasser. Hier haben wir jetzt Strom (es ist gerade wieder saukalt und so läuft der Heizstrahler wieder ab und zu), können die Batterie aufladen (die mir immer noch Probleme bereitet, da sie inzwischen nicht mehr über die Lichtmaschine lädt) und ich habe Ruhe zum Arbeiten. Hier wollen wir noch ein paar Tage stehen bleiben bis es zum Ende der Woche wieder zurück nach Berlin geht. Auch da gibt es bereits Pläne und – hoffentlich – auch endlich wärmeres Wetter, denn sie ständige Kälte macht mich noch kirre.
Bis bald, ihr Lieben….
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